Törnbeschreibungen - Türkei 1994

Seekarte
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Yacht: Sun Light 30
Name: Acamar
Besatzung: Skipper/Navi: Henning F. Afflerbach
  Crew: Claudia Schimanski

Törn-Beschreibung

Samstag, 24.09.1994
Gegen 15:00 Uhr Schiffsübergabe, Einkaufen gegangen, wie immer ca. 5 Paletten Coke, 2 Paletten Bier gebunkert. Unsere Nachbarn haben gelacht, ob wir eine Party feiern wollten. Drei Tage später traf man sich in Ekincik (wo es keine Supermärkte gibt) wieder, und wir mußten mit 1 Palette Getränke aushelfen. Haha, ich fahr' doch nicht zum erstenmal!

Sonntag, 25.09.1994
Marmaris nach Kumlu Bükü
Log: 11 sm; Zeit: 11:15 Uhr ausgelaufen, 16:35 Uhr angelegt; Wind: 0-2; See: 1 Segel: Ge+Gr; Himmel: 0 - 1/4
Kumlu Bükü: Langer, weißer Sandstrand vor dicht bewaldeten Bergen, Bautätigkeit in der Umgebung, tagsüber lärmende Ausflungsdampfer aus Marmaris.
In eigener Sache: Für den ersten Segeltag reichte das, denn Schnuffel bekam schon wieder Magenprobleme, wie immer am ersten Tag. Wir haben dann in der herrlichen Bucht von Kumlu Bükü an einer Mooring, gehörend zum Restaurant, festgemacht und abends dort gegessen. Am Rande: In der Gegend rund um Marmaris benötigt man unbedingt einen Außenborder.

Montag, 26.09.1994
Kumlu Bükü nach Ciftlik Limani
Log: 13,4 sm; Zeit: 10:00 Uhr ausgelaufen, 15:45 Uhr angelegt; Wind: 0-3; See: 1; Segel: Ge+Gr; Himmel: 0
Ciftlik Limani: Bucht mit durchgehendem Sandstrand, eine neue Hotelanlage liegt direkt am Strand. Man liegt am Besten im S-Teil an Moorings. Einige kleinere Restaurants in der Bucht, ansonsten auch hier tagsüber Lärm von den Ausflugsbooten.
In eigener Sache: Mit 1 WS losgefahren, die ersten 2 h motort, bei klarem Himmel. Anschließend doch noch 2 h gesegelt. Nachmittags am neuen Hotel am Strand an der Bar gesessen, geschwommen und frisch gemacht, später in einem der einfachen, aber ganz guten Restaurants gegessen.

Blick von My Marina

Dienstag, 27.09.1994
Ciftlik Limani nach Ekincik Liman
Log: 19,4 sm; Zeit: 10:00 Uhr ausgelaufen, 15:10 Uhr angelegt; Wind: 1-2; See: 0-1; Segel: 0; Himmel: 0
Ekincik Liman: Die vielleicht schönste Bucht in der Nähe von Marmaris. Bei Maden Iskele liegt ein tolles Restaurant mit super Blick auf die Bucht auf dem Berg, davor ist eine kleine Mole für ca. 8 Yachten mit max. 2 m Tiefgang (direkt an der Pier, man achte auf das Ruder), ansonsten liegt man mit Buganker und Landfeste direkt daneben. Ekincik eignet sich vorzüglich für einen Ausflug nach Kaunos, der alte griechischen Stadt. Morgens kommen die Ausflugsboote und man wird direkt vom Schiff abgeholt.
In eigener Sache: Sehr heißer Tag heute, kein Wind, aber dadurch, daß wir motort sind, haben wir noch einen Liegeplatz an der kleinen Mole bekommen. Abends im Restaurant "My Marina", zum drittenmal hier nach 1987 und 1993. Dort haben wir Südafrikaner kennengelernt, die uns auch zu einem Besuch einluden. Ist leider bis heute nichts draus geworden.
Felsengräber

Mittwoch, 28.09.1994
Hafentag in Ekincik Liman, Besuch von Kaunos.
Kaunos: Die griechische Siedlung war eine blühende Hafenstadt im Altertum, die jedoch immer versandete. Nordöstlich vom Theater liegen die berühmten Felsengräber.
In eigener Sache: Nachdem ich bei den ersten beiden Marmaris-Törns Ekincik nur als Nachtlager kennengelernt hatte, haben wir die Besichtigungstour nach Kaunos gemacht. Man fährt durch das Flußdelta an dem Schildkrötenstrand vorbei zum Anleger unterhalb des Akropolishügels und besichtigt Kaunos zu Fuß. Später fährt man den Dalyan-Fluß stromaufwärts, an den Felsengräbern vorbei nach Dalyan-Dorf und weiter zum grünen See Köycegiz. Die Fahrt dauert ca. 7-8 h, wobei man sich den See Köycegiz getrost sparen kann, größere Crews können ein kompletts Boot mieten und mit dem Bootsführer Dauer und Preis der Fahrt vereinbaren. Kaunos und die Felsengräber sollte man sich unbedingt ansehen. Die berühmten Riesenschildkröten sind nur im Frühjahr zu sehen.

Donnerstag, 29.09.1994
Ekincik Liman nach Marmaris, Netsel Marina
Log: 20,8 sm; Zeit: 09:30 Uhr ausgelaufen, 15:00 Uhr angelegt; Wind: 0-4; See: 0-2; Segel: Ge+Gr; Himmel: 0
Marmaris, Netsel Marina: Marmaris liegt am Ende einer weiträumigen Bucht und ist ein beliebtes Touristenziel. Die 1992 fertiggestellte Netsel Marina bietet 800 Liegeplätze mit Strom- und Wasseranschluß, einen Swimmingpool und sehr gut sanitäre Einrichtungen. Ca. 10 min zur Altstadt, ein Bummel lohnt sich allemal.
In eigener Sache: Wieder wenig Wind, also haben wir kurzerhand Marmaris - Netsel Marina zum Ziel erklärt. Dort liegt man ausgezeichnet mit allem Komfort, und wir haben uns abends des Stadtchen angeschehen und in einem der sehr guten Restaurants im Marina-Bereich gegessen

Freitag, 30.09.1994
Marmaris, Netsel Marina nach Marmaris, Sunsail Club
Log: 3 sm; Zeit: 14:00 Uhr ausgelaufen, 15:30 Uhr angelegt; Wind: 3; See: 2; Segel: 0; Himmel: 0
In eigener Sache: Zurück zum Ausgangshafen. Morgens ruhig angegangen, getankt, quer durch die Bucht von Marmaris zum Sunsail Club gefahren, Schiff aufgeräumt, übergabe durchgeführt und abends zum Captain's Dinner gegangen.

Fazit: Sehr schöner Törn, es war noch sehr heiß. Leider nicht viel gesegelt, da zuwening Wind aufkam. Das kam Schnuffel aber entgegen, so lag das Schiff wenigstens nicht übermäßig schräg. Doch ein bischen mehr hätte es schon sein können. Marmaris ist zwar sehr von Touristen vereinnahmt, doch auf jeden Fall einen Besuch wert. Ebenso wie Kaunos.
Summe: 67,1 sm

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Seekarte - Ausschnitte

Karte D 614 Karte D 614 - Gebiet um Marmaris
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Revier-Beschreibung

Die ganze Vielfalt!
Ein Revier, das alles hat: offene See, große Golfe, ruhige Ankerbuchten
Langzeitsegler und Kurzzeitcharterer kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten. Es braucht Jahre, will man jede Bucht zwischen IstanbuL im Norden und dem Golf von Antalya im Süden erkunden. Chartersegler können in den Gewässern rund um Cesme, um Bodrum mit Gökova- und Hisarönügolf, zwischen Marmaris und Göcek/Fethiye und zwischen Kas und Antalya immer wieder Neues entdecken. Segler lieben die Türkei wegen ihres orientalisch-ländlichen Flairs. 45-Fuß-Charteryiacht: 4000 bis 6800 Mark/Woche (Mai bis Ende September)
Wetter:
Schwierigkeitsgrade frei nach Wahl: Nördlich von Kap Knidos/Bodrum ist die See offener, der Wind rauer. Entspannter geht es in den südlichen Abschnitten zu. Von Mitte Juni bis Mitte September weht der Nordwind der Ägäis (Meltemi) nachmittags mit zirka 6 Beaufort, Kaps und vorgelagerte Inseln bremsen ihn und den Seegang. Jedoch Achtung vor Fallböen! In der übrigen Jahreszeit gemäßigtes Klima mit thermischen Segelbrisen, unterbrochen von manchmal heftigen Südoststürmen (Lodos). Wetterbericht: Deutsche Welle, jeden Tag um 18:55 OZ, generelle Tendenz für Agäis. Für regionale Wetterinfos am besten Navtex. Navigation: markante Kaps und eindeutig identifizierbare Landmarken. Wasser sehr tief bis nah an die Küste; wenige meist mit Tonnen markierte Untiefen. Schwache Strömung die Küste entlang nach Norden. Beste Segelzeit: Mai bis Oktober. In den Sommermonaten nach Nordwesten ausweichen.
Häfen/Liegeplätze:
Gebühren in großen Marinas 50 Mark pro Nacht, in kleineren Häfen 15 bis 20 Mark. Aber überwiegend wird geankert. Die Buchten sind meist tief, der Grund ist felsig bis krautig. Deshalb viel Kette stecken! Mindestens das Fünffache der Wassertiefe. Wichtig: lange Heckleinen zum Festmachen an Bäumen oder Felsen. In allen Marinas Moorings, vor manchen Restaurants Bojen. Wer sie nutzt, sollte in den Restaurants zu Abend essen. Tanken in allen großen Marinas; in Gemeindehäfen oft per Tankwagen. 1 Liter Diesel kostet umgerechnet ca. 1,70 Mark, Superbenzin ca. 1,90 Mark
Einkaufen: hervorragende Supermärkte mit reichhaltigem Angebot wie Migros, Tansas, Gima in größeren Orten. Sonst überall gut sortierte Läden (bakal). Migros hat im Sommer rund um die Uhr geöffnet, kleine Läden bis Mitternacht, auch sonntags. Türkische Waren und Fleisch sind günstig, Importwaren und Milchprodukte teurer. Preise schwanken mit dem Dollarkurs. Wasser ist überall da gut, wo die Landschaft waldreich ist, knapp dagegen in kahlen Gegenden. Füllung vom Tankwagen kostet ca. 6 Mark; Abendessen im Restaurant ca. 20 Mark ohne Wein, Fisch ist teurer.
Sehenswürdigkeiten:
Die abendländische Kultur hat an der kleinasiatischen Küste ihren Ursprung: Troja, Pergamon, Ephesus, Halikarnassos, Kaunos, Lykische Felsgräber, Myra (Nikolaus), Termessos und Side. Oft fährt man mit dem Boot direkt in den antiken Hafen (Teos, lassos, Halikarnassos, Knidos, Olympos, Phaselis etc.).

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