Törnbeschreibungen - Türkei 1993

Seekarte
Revierbeschreibung
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Crew in Datca
Yacht: Sun Magic 44
Name: Sweet Ella
Besatzung: Skipper: Henning F. Afflerbach
  Navi: Hans Schandroch
  Bootsmann: Klaus Zumbrink
  Crew: Dr. Rudolf Branscheidt

Törn-Beschreibung

Samstag, 28.08.1993
Gegen 18:00 Uhr Schiffsübergabe, Gebunkert, anschließend Essen gegangen.

Skipper in Ciftlik

Sonntag, 29.08.1993
Marmaris nach Ciftlik Limani
Log: 18 sm; Zeit: 13:00 Uhr ausgelaufen, 16:55 Uhr angelegt; Wind: 0-2; See: 1 Segel: Ge+Gr; Himmel: 0
Ciftlik Limani: Bucht mit durchgehendem Sandstrand, eine neue Hotelanlage liegt direkt am Strand. Man liegt am Besten im S-Teil an Moorings. Einige kleinere Restaurants in der Bucht, ansonsten auch hier tagsüber Lärm von den Ausflugsbooten.
In eigener Sache: Kein bzw. wenig Wind am ersten Segeltag. Wir haben dann an einer Mooring, gehörend zum Restaurant, festgemacht und nachmittags gebadet. Abends an Bord gekocht

Sweet Ella in Ekincik

Montag, 30.08.1993
Ciftlik Limani nach Ekincik Liman
Log: 38,0 sm; Zeit: 09:30 Uhr ausgelaufen, 15:35 Uhr angelegt; Wind: 0-2; See: 1; Segel: Ge+Gr; Himmel: 0 - 1/4
Ekincik Liman: Die vielleicht schönste Bucht in der Nähe von Marmaris. Bei Maden Iskele liegt ein tolles Restaurant auf dem Berg mit einem super Blick auf die Bucht, davor ist eine kleine Mole für ca. 8 Yachten mit max. 2 m Tiefgang an der Pier, man achte auf das Ruder. Ansonsten liegt man mit Buganker und Landfeste direkt daneben. Ekincik eignet sich vorzüglich für einen Ausflug nach Kaunos, der alten griechischen Stadt. Morgens kommen die Ausflugsboote und man wird direkt vom Schiff abgeholt.
In eigener Sache: Mit 1 WS losgefahren, die ersten 2 h motort, bei klarem Himmel. Anschließend doch noch 2 h gesegelt, reichlich Manöver gefahren. Zunächst Fethiye als Ziel geplant, aber später abgedreht nach Ekincik. An der kleinen Pier in Maden Iskele mit Buganker festgemacht. Abends in "My Marina" gegessen.

Auf dem Weg nach Fethiye

Dienstag, 31.08.1993
Ekincik Liman nach Drachenbucht
Log: 30,0 sm; Zeit: 10:45 Uhr ausgelaufen, 19:15 Uhr angelegt; Wind: 1-5; See: 0-4; Segel: Ge+Gr; Himmel: 0 - 1/2
Drachenbucht: 1 sm N von Kizilkuyruk Burnu gelegen, die bizarre Form der Bucht sowie der okkerfarbenene Teil in der Mitte sind gute Ansteuerungshilfen. Die Bucht ist gegen W- und SW-liche Winde gut geschützt und bietet eine gute Überachtungsmöglichkeit.
In eigener Sache:Heute zum erstenmal auf diesem Törn richtig Wind gehabt, und der Dampfer lief auch bis zu 7,5 kn. Abends in der Drachenbucht hatten wir die Lacher auf unserer Seite: Nachdem wir in einer windgeschützten Ecke geankert hatten, fuhren Hans und Klaus mit dem Dhingi zum Strand, um eine Landfeste auszubringen. Den 50 m Tampen hatten sie eingepackt und ich habe ihnen noch einen weiteren Tampen zugeworfen. Nachdem der lange Tampen um einen Felsen belegt wurde, fuhr man zurück. Doch ca. 10 m vor dem Schiff war der Tampen zuende, und nach 10 min war den Beiden noch kein 8-Knoten gelungen. Währenddessen trieb das Schiff um den Anker und durch die leichten Motor-Manöver fuhr ich den Anker immer tiefer rein. Rudolf stand währenddessen auf dem Vorschiff, nur mit seinem String-Tanga bekleidet. Und ca. 30 m entfernt ankerte ein Ausflugsdampfer aus Fethiye mit einer Meute von grölenden Frauen an Bord, die immer "Ausziehen, Ausziehen" in Rudi's Richtung schrien. Hans und Klaus kamen mit der Landfeste nicht weiter, holten den Tampen wieder ein, kamen zurück und wir fuhren ein neues Ankermanöver. Zuvor hatte ich den Beiden die Tampen verknotet. Rudi stand derweil immer noch an Deck und erfreute sich der aufmunternden Rufe. Nach ca. 1 h lagen wir endlich fest und der Ausflugsdampfer verzog sich mangels weiterer Belustigung. Und der Tag war so schön bisher

Bucht von Fethiye

Mittwoch, 01.09.1993
Drachenbucht nach Fethiye
Log: 13,0 sm; Zeit: 08:55 Uhr ausgelaufen, 11:15 Uhr angelegt; Wind: 0-1; See: 0-1; Segel: 0; Himmel: 0
Fethiye:Im äußersten SE des Golfes, bietet einen hervorragend gschützten Liegeplatz. Die Einfahrt ist durch 4 Leucttürme markiert und gut zu finden. Fethiye ist eine freundliche Kleinstadt, ein Besuch lohnt sich.
In eigener Sache: Ohne Wind mal eben nach Fethiye rübergefahren. Dort hatten wir Glück, denn ein freundlicher Mann wies uns einen Liegeplatz am Kai des "Hotel Lykia" zu. Hier kann man kostenlos liegen, sämtliche Einrichtungen des Hotels benutzen (Pool, Telefon u. a. kostenlos), einzig muß man im Hotel abends essen. Und wir waren begeistert, da wir für kleines Geld an einem tollen Büffet soviel essen konnten, wie wir wollten.

Donnerstag, 02.09.1993
Hafentag in Fethiye
In eigener Sache: Morgens haben wir die Stadt und vor Allem den Markt besichtigt, lohnt sich. Hans verstopft sich mit Kleie die Speiseröhre, was später noch für Spass und Action sorgen sollte. Auf der Hotelterasse des "Hotel Lykia fand" abends eine türkische Hochzeit statt, und man nahm uns in den Kreis auf, so daß es ein wunderschöner Abend wurde.

Nach(k)tbaden in Ekincik

Freitag, 03.09.1993
Fethiyet nach Ekincik
Log: 44,0 sm; Zeit: 08:30 Uhr ausgelaufen, 16:20 Uhr angelegt; Wind: 1-6; See: 1-4; Segel: Ge+Gr; Himmel: 0
Ekincik Liman:Siehe oben
In eigener Sache: Wunderschöner Segeltag, herrlicher Wind bei wolkenlosem Himmel. Geankert in Maden Iskele mit Buganker und Landfeste am Heck. Hans und Klaus fahren von "My Marina" aus mit dem Taxi zum Arzt, mit Schlauch und großer Spritze wurde die Verstopfung kuriert, der Bericht von Klaus, der mit im Behandlungszimmer war, sorgte für einen großen Lacherfolg. Abends an Bord gegessen und nachts bei Meltemi mit 40°C in der herrlich warmen Bucht von Ekincik gebadet.

Samstag, 04.09.1993
Ekincik nach Ciftlik Limani
Log: 31,0 sm; Zeit: 09:30 Uhr ausgelaufen, 15:30 Uhr angelegt; Wind: 1-5; See: 1-3; Segel: Ge+Gr; Himmel: 0
Ciftlik Limani:Siehe oben
In eigener Sache: Wieder schön gesegelt, als Zwischenstop nach Datca haben wir Ciftlik gewählt, da man dort ganz gut gelegen hat. Abends mit dem Dhingi an Land gefahren und dort diniert.

Baden in Ciftlik

Sonntag, 05.09.1993
Hafentag in Ciftlik Limani
In eigener Sache: Die ganze Crew hatte mehr oder weniger "Montezuma's Rache", so daß ein Auslaufen wening sinnvoll erschien. Also haben wir uns einen Strandtag gegönnt und in der herrlichen Bucht gebadet und am Strand gelegen. Störend waren hier wiederum nur die lärmenden Ausflugsboote aus Marmaris.

Montag, 06.09.1993
Ciftlik Limani nach Datca
Log: 34,0 sm; Zeit: 08:10 Uhr ausgelaufen, 13:10 Uhr angelegt; Wind: 0-2; See: 0-1; Segel: 0; Himmel: 0
Datca Hafenbecken Datca Iskele: 4 sm NO-lich des Kaps Ince Burnu gelegen, bietet der Hafen einen geschützten Platz bei allen Winden, die Ansteuerung ist unproblematisch. Man kann auch sehr gut im SSW-lich des Hafens ankern.
In eigener Sache:Bei wening Wind unter Motor recht zügig, an Symi (siehe Törn 1992) vorbei nach Datca gekommen, mit Buganker an der Pier festgemacht. Anschließend zum Stand mit dem kleinen See, SW-lich der Ortschaft, gegangen. Hier kann man sich unter Wasserfällen vom Quellwasser massieren lassen. Das Städtchen ist im Gegensatz zu den großen Ferienzentren wie Marmaris oder Bodrum noch sehr urwüchsig, es heißt, man kauft hier Goldschmuck zu den besten Preisen in der Türkei. Abends sitzt man sehr gut in einem der Restaurants mit Blick auf den Hafen.

Bozburun

Dienstag, 07.09.1993
Datca nach Bozburun
Log: 19,0 sm; Zeit: 10:00 Uhr ausgelaufen, 14:10 Uhr angelegt; Wind: 2-4; See: 1-2; Segel: Ge+Gr; Himmel: 0
Bozburun: Guter Hafen, der in den Jahren immer mehr den Bedürfnissen der Yachties angepaßt wurde. War 1987 das Hafenbecken noch völlig versandet, findet man hier jetzt einen ausgebaggerten, gut ausgerüsteten Yachthafen. Die Ansteuerung ist bei schlechter Sicht nicht ganz einfach. Man fährt zwischen Kizil Adasi und Zeytin Adasi (freihalten!) hindurch, laßt Kiseli Adasi sowie das kleine Inselchen inmitten der Bucht an Backbord und steuert N-wärts auf den Hafen zu. Wasser, Strom, Treibstoff.
In eigener Sache:Schönen Hafen, die Ortschaft ist recht gemütlich, in den wenigen Restaurants wird man sehr gut bedient.

Mittwoch, 08.09.1993
Bozburun nach Bozuk Bükü
Log: 34,0 sm; Zeit: 09:20 Uhr ausgelaufen, 16:20 Uhr angelegt; Wind: 2-5; See: 1-3; Segel: Ge+Gr; Himmel: 0
Bozuk Bükü: Ca. 2,4 sm ENE von Kraburnu liegt die Einfahrt zur großen Bucht Bozukale. Schon von weitem erkennt man das Mauerwerk der ehemaligen Zitadelle Loryma auf dem W-Kap der Einfahrt. Die Bucht bietet viel Platz und hat kristallklares Wasser. Im N- und NW-lichen Ankerplatz sind Moorings vorhanden, mit genügend Raum zum Schwojen.
In eigener Sache: Mit halbem und achterlichem Wind bei meist 6-7 kn gefahren, lagen wir schon nachmittags in Bozuk Bükü und hatten Zeit, die Landschaft zu Fuß und die Bucht mit den Dingi zu erkunden. Der Blick von der Zitadelle über die Straße von Rhodos lohnt sich, die Bucht allemal.

Hans und Skipper

Donnerstag, 09.09.1993
Bozuk Bükü nach Marmaris
Log: 28,0 sm; Zeit: 010:00 Uhr ausgelaufen, 15:40 Uhr angelegt; Wind: 0-1; See: 0-1; Segel: 0; Himmel: 0
Marmaris, Netsel Marina: Marmaris liegt am Ende einer weiträumigen Bucht und ist ein beliebtes Touristenziel. Die 1992 fertiggestellte Netsel Marina bietet 800 Liegeplätze mit Strom- und Wasseranschluß, einen Swimmingpool und sehr gute sanitäre Einrichtungen. Ca. 10 min zur Altstadt, ein Bummel lohnt sich allemal.
In eigener Sache: Ohne Wind nach Marmaris gefahren, den Nachmittag zum persönlichen Reinemachen und den Abend noch für einen Bummel durch die Altstadt genutzt, bald geht's nach hause.

Fazit: Sehr schöner Törn, das Klima ist Anfang September in der Türkei O. K.. Für mich war das nun schon das 3.mal in diesem Revier, aber immer wieder gut. Fethiye muß man gesehen haben, Ekincik (Maden Iskele) wird sich zu meinem Favorit entwickeln, und Datca ist auch immer wieder klasse. Schade, daß es nicht bis Bodrum gereicht hat, der eine Tag in Ciftlik hat uns gefehlt.
Summe: 289 sm

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Seekarte - Ausschnitte

Karte D 614 Karte D 614 - Gebiet um Marmaris
Karte D 614 Karte D 614 - Ekincik - Fethiye
Karte D 614 Karte D 614 - Gebiet um Fethiye
Karte D 614 Karte D 614 - Bozuk Bükü bis Datca
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Revier-Beschreibung

Die ganze Vielfalt!
Ein Revier, das alles hat: offene See, große Golfe, ruhige Ankerbuchten
Langzeitsegler und Kurzzeitcharterer kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten. Es braucht Jahre, will man jede Bucht zwischen IstanbuL im Norden und dem Golf von Antalya im Süden erkunden. Chartersegler können in den Gewässern rund um Cesme, um Bodrum mit Gökova- und Hisarönügolf, zwischen Marmaris und Göcek/Fethiye und zwischen Kas und Antalya immer wieder Neues entdecken. Segler lieben die Türkei wegen ihres orientalisch-ländlichen Flairs. 45-Fuß-Charteryiacht: 4000 bis 6800 Mark/Woche (Mai bis Ende September)
Wetter:
Schwierigkeitsgrade frei nach Wahl: Nördlich von Kap Knidos/Bodrum ist die See offener, der Wind rauer. Entspannter geht es in den südlichen Abschnitten zu. Von Mitte Juni bis Mitte September weht der Nordwind der Ägäis (Meltemi) nachmittags mit zirka 6 Beaufort, Kaps und vorgelagerte Inseln bremsen ihn und den Seegang. Jedoch Achtung vor Fallböen! In der übrigen Jahreszeit gemäßigtes Klima mit thermischen Segelbrisen, unterbrochen von manchmal heftigen Südoststürmen (Lodos). Wetterbericht: Deutsche Welle, jeden Tag um 18:55 OZ, generelle Tendenz für Agäis. Für regionale Wetterinfos am besten Navtex. Navigation: markante Kaps und eindeutig identifizierbare Landmarken. Wasser sehr tief bis nah an die Küste; wenige meist mit Tonnen markierte Untiefen. Schwache Strömung die Küste entlang nach Norden. Beste Segelzeit: Mai bis Oktober. In den Sommermonaten nach Nordwesten ausweichen.
Häfen/Liegeplätze:
Gebühren in großen Marinas 50 Mark pro Nacht, in kleineren Häfen 15 bis 20 Mark. Aber überwiegend wird geankert. Die Buchten sind meist tief, der Grund ist felsig bis krautig. Deshalb viel Kette stecken! Mindestens das Fünffache der Wassertiefe. Wichtig: lange Heckleinen zum Festmachen an Bäumen oder Felsen. In allen Marinas Moorings, vor manchen Restaurants Bojen. Wer sie nutzt, sollte in den Restaurants zu Abend essen. Tanken in allen großen Marinas; in Gemeindehäfen oft per Tankwagen. 1 Liter Diesel kostet umgerechnet ca. 1,70 Mark, Superbenzin ca. 1,90 Mark
Einkaufen: hervorragende Supermärkte mit reichhaltigem Angebot wie Migros, Tansas, Gima in größeren Orten. Sonst überall gut sortierte Läden (bakal). Migros hat im Sommer rund um die Uhr geöffnet, kleine Läden bis Mitternacht, auch sonntags. Türkische Waren und Fleisch sind günstig, Importwaren und Milchprodukte teurer. Preise schwanken mit dem Dollarkurs. Wasser ist überall da gut, wo die Landschaft waldreich ist, knapp dagegen in kahlen Gegenden. Füllung vom Tankwagen kostet ca. 6 Mark; Abendessen im Restaurant ca. 20 Mark ohne Wein, Fisch ist teurer.
Sehenswürdigkeiten:
Die abendländische Kultur hat an der kleinasiatischen Küste ihren Ursprung: Troja, Pergamon, Ephesus, Halikarnassos, Kaunos, Lykische Felsgräber, Myra (Nikolaus), Termessos und Side. Oft fährt man mit dem Boot direkt in den antiken Hafen (Teos, lassos, Halikarnassos, Knidos, Olympos, Phaselis etc.).

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