Törnbeschreibungen - Korsika 1992

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Revierbeschreibung
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Yacht: Sun Magic 44
Name: L' Audoin
Besatzung: Skipper: Knut Prieser
  Navi: Henning F. Afflerbach
  Bootsmann: Klaus Zumbrink
  Crew: Hans Schandroch
    Stewart McConnaughey
Hinter diesem Symbol verbirgt sich im nachfolgende Text ein Video!

Törn-Beschreibung

In Macinaggio

Samstag, 24.07.1992
Gegen 18:00 Uhr Schiffsübergabe, Gebunkert, anschließend Essen gegangen.

Sonntag, 25.07.1992
Hafentag in Macinaggio
Macinaggio: Moderner, gut geschützter Yachthafen, Restaurants und Night-Life entsprechend, nichts sehenswertes in Hafennähe.
In eigener Sache: Macinaggio Gleich 8 - 9 WS am ersten Tag, an Auslaufen war nicht zu denken, gerade weil wir um Cap Korse herumwollten. Somit sind wir nachmittags in die Macchia gegangen, die Wege wurden immer schmaler, die Dornen immer enger, eben Macchia! Trozdem war es ein schöner Tag, das Innere der Insel muß man auch einmal gesehen haben. Bei einem Weinbauern wurden wir zu einer kostenlosen Probe eingeladen, und obwohl wir aufgrund des langen Fußmarsches zurück nichts mitnehmen wollten (und das gleich gesagt haben), wurden wir mit all seinen Köstlichkeiten begünstigt.

Montag, 06.07.1992
Macinaggio nach Ile Rousse Macinaggio morgens Unterwegs Ille Rousse
Log: 45,5 sm; Zeit: 09:00 Uhr ausgelaufen, 17:00 Uhr angelegt; Wind: 0-5; See: 2-4; Segel: Ge+Gr; Himmel: 1/2 - 3/4
Ile Rousse: Im Schutz der nahegelegenen, roten Felsinsel Ile de la Pietra gelegen. Wenig sehenswertes, kleines Örtchen, einzig ein Spaziergang zum Leuchtturm lädt zum wundervollen Blick über die Bucht ein.
In eigener Sache: Mit 3 WS losgefahren, sofort gut gesegelt, zwischenzeitlich bis 7,5 kn gemacht. Angelegt am Fährkai, wo wir dann morgens in aller Frühe (5:00 Uhr) von der Fähre geweckt wurden. Die Nacht dauerte mit Kartenspielen bis 3:00 Uhr, das war heftig.

Ile Rousse

Dienstag, 07.07.1992
Ile Rousse über Calvi nach Ajaccio Auslaufen Ille Rousse 5:00 Uhr
Log: 67,5 sm; Zeit: 05:20 Uhr ausgelaufen, 19:10 Uhr angelegt; Wind: 2-3; See: 1-2; Segel: Ge+Gr; Himmel: 0 - 1/4
Calvi: Schöne Stadtmit sehr schöner Altstadt, wobei wir nur kurz zum Frühstücken und Geld besorgen angelegt hatten. Hohe Kaimauer!
Ajaccio: Ajaccio Napoleons Geburtsstadt. Ein Bummel lohnt sich allemal, doch das Geburtshaus von Napoleon schließt um 18:00 Uhr. Der Yachthafen liegt nur ein paar Schritte von der Altstadt mit ihren engen Gäßchen, kleinen Geschäften und Kneipen entfernt.
In eigener Sache: Früh raus, entsprechend waren heute Alle sehr ruhig, der ein oder andere hat sich zwischenzeitlich zum Mittagsschlaf gelegt, es war auch wenig Wind. Abends hat man einen Bummel durch die Altstadt gemacht.

Mittwoch, 08.07.1992
Ajaccio nach Port de Tizziano
Log: 30,0 sm; Zeit: 13:10 Uhr ausgelaufen, 19:55 Uhr geankert; Wind: 1-2; See: 1-2; Segel: Ge+Gr; Himmel: 0
Port de Tizziano: Relativ unbedeutender Hafen an der W-Küste Korsikas. Man ankert unterhalb des Forts auf 4 m über Sandgrund.
In eigener Sache: Ein bischen Erholung vom Tage zuvor, abends an Bord geblieben.

Bonifacio

Donnerstag, 09.07.1992
Port de Tizziano nach Bonifacio Einfahrt Bonifacio
Log: 21,0 sm; Zeit: 11:10 Uhr ausgelaufen, 15:35 Uhr angelegt; Wind: 1-3; See: 1-3; Segel: Ge+Gr; Himmel: 0
Bonifacio: Der Renner unter allen korsischen Häfen. Allein die Einfahrt durch die Kreidefelsen ist atemberaubend, der Blick auf den Hut Napoleons und die erodierten Felswände mit den Häusern der mittelalterlichen Stadt. Die fjordartige Naturbucht ist der einzige Hafen an der S-Küste Korsikas und entsprechend frequentiert. Der Besuch der Burg mit dem unvergleichlichen Blick über die Straße von Bonifacio ist ein absolutes Muß. Die Grottenfahrten lohnen sich allemal.
In eigener Sache: Mit wenig Wind nach Bonifacio rein, und die Einfahrt versprach nicht zu viel. Nach langer Suche um einen Liegeplatz (man liegt besser auf der Seeseite des Hafens) mußten wir ersteinmal bunkern und haben dann auf dem Schiff tolle Spieße mit Knofi-Zwieback gegessen.

Bonifacio

Freitag, 10.07.1992
Hafentag in Bonifacio
Bonifacio: Siehe oben
In eigener Sache: Bonifacio Besichtigung der Burg, Grottenfahrt, abends im Hafen flaniert, absolut tolle Stadt.

Stewi in Bonifacio

Samstag, 11.07.1992
Bonifacio nach Porto Vecchio
Log: 34,0 sm; Zeit: 10:10 Uhr ausgelaufen, 17:30 Uhr geankert; Wind: 5-8; See: 3-6; Segel: Ge/1-2R; Himmel: 0
Porto Vecchio: Großer Yachthafen für 430 Boote, der im Sommer meist überfüllt ist. Die Altstadt mit ihren schönen Esslokalen und Cafes mit Blick auf den Golf von Porto Vecchio muß man besuchen.
In eigener Sache: Beiboot Mit 6-7 WS durch die Straße von Bonifacio. Der schönste Segeltag auf diesem Törn. Zeitweise nur unter Genua 8,5 kn gemacht, klasse. Zwischenzeitlich in der Badebucht Porrapo geankert, anschließend haben wir in Porto Veccio keinen Platz im Hafen mehr bekommen, somit mußten wir in der Bucht ankern. Abends mit dem Dhingi an Land gefahren und dort diniert. Das Dhingi ging dann in der Nacht noch verloren (wer hatte als letzter die Festmacherleine in der Hand, Knut?), aber am nächsten Morgen klopften freundliche Langzeit-Yachties (der eine seit 3, der andere seit 5 Jahren) an unser Schiff und brachten uns das treibende Dhingi zurück.

Sonntag, 12.07.1992
Hafentag in Porto Vecchio
In eigener Sache: Leben (wie Gott) in Frankreich Den Tag und den Abend zuvor hatte sich das schlechte Wetter schon angekündigt, es regnete in Strömen bei 7-8 WS, so daß wir in der Bucht liegen blieben und ein bischen in der Stadt bummelten.

Montag, 13.07.1992
Porto Vecchio nach Baie de San Ciprianu
Log: 7,0 sm; Zeit: 10:15 Uhr ausgelaufen, 12:10 Uhr angelegt; Wind: 1; See: 0-1; Segel: 0; Himmel: 0
Baie de San Ciprianu: Ca. 6 sm N-lich von Porto Veccio liegt die wundervolle Badebuch San Ciprianu mit ihrem endlosen Sandstrand. Hier empfiehlt sich in jedem Fall ein kurzer Stop zum Baden.
In eigener Sache: Knofi Hier hatten wir mehr vor, denn Knut's Schwestern haben in der Nähe ihr Feriendomizil und wir waren Alle eingeladen. Man gab sich sehr viel Mühe und wir verlebten einen sehr schönen Tag in der Garage des (geplanten) Ferienhauses.

Dienstag, 14.07.1992
Hafentag in Baie de San Ciprianu
Baie de San Ciprianu: s. o.
In eigener Sache: Heute war Nationalfeiertag in Frankreich, und Knut's Familie lud uns ein, diesen Tag in Porto Vecchio zu feiern. Das kann man mir Worten nicht beschreiben, man muß es gesehen haben. Unglaubliche Menschenmassen auf den Beinen, überall wurde gefeiert, und das Feuerwerk im Hafen war das Beste, was ich bis zu diesem Zeitpunkt gesehen hatte. Während des Feuerwerks sprach ein berühmter französichen Schauspieler über die Historie zu diesem Tag, einfach Klasse.

Campoloro

Mittwoch, 15.07.1992
Baie de San Ciprianu nach Campoloro
Log: 46,0 sm; Zeit: 10:20 Uhr ausgelaufen, 18:20 Uhr angelegt; Wind: 1-3; See: 1; Segel: Ge+Gr; Himmel: 0
Campoloro: Von See aus nicht leicht auszumachen, liegt der gut ausgestattete Yachthafen Port de Taverna. Camploloro ist ein reiner Touristenort, wenig sehenswertes in Hafennähe, im Hafen alle Versorgungsmöglichkeiten.
In eigener Sache: Meist motort heute, wegen wenig Wind und großem Schlag. Im Hafen war nicht viel los, daher sind wir an Bord geblieben und haben mal wider DOKO gespielt, wie ganz selten auf diesem Törn. Stewi wie immer in Bestform, und Hans hieß fortan nur noch "Zappel" ("Jacko - Black or White" hatte es ihm angetan).

doko

Donnerstag, 16.07.1992
Campoloro Ablegen in Campoloro nach Bastia, Port de Toga Einfahrt Bastia
Log: 25,0 sm; Zeit: 11:40 Uhr ausgelaufen, 16:15 Uhr angelegt; Wind: 1-2; See: 1; Segel: Ge+Gr; Himmel: 0
Bastia: Hauptstadt der Insel, Port de Toga ist ein gut ausgerüsteter Yachthafen mit allen Versorgungsmöglichkeiten. Die Umgebung ist nicht so malerisch wie die des Vieux Post, aber man liegt hier in einer modernen Marina. Zur Altstadt ca. 1 km.
In eigener Sache: Ein bischen bummeln durch die Stadt, für den letzte Tag noch gebunkert, abends zur Lieblingsbeschäftigung übergegangen (nur mit dem Lügen, Knut, das müssen wir noch üben!).

Freitag, 17.07.1992
Bastia nach Macinaggio
Log: 16,0 sm; Zeit: 12:40 Uhr ausgelaufen, 16:00 Uhr angelegt; Wind: 1; See: 1; Segel: 0; Himmel: 0
Macinaggio: s. o.
In eigener Sache: Abends Captains Dinner, später durch Macinaggio flaniert, und man glaubt es nicht, Sting "live" gesehen. Er spielte mit einer kleinen Band live direkt am Hafen, der Andrang war natürlich riesengroß.

Fazit: Tee Rose Mein bisher schönster Törn, zumal das Wetter Anfang September sehr gut war. Viele schöne Erlebnisse gehabt, auch dank Knut's Schwestern. Ich vergesse nie den Blick in Klaus' Augen, als die Ältere der beiden in unseren Salon kam... Aber, das absolut Wichtigste für mich war, daß Stewi dabei war, denn ich kann mich nicht entsinnen, jemals auf einem Törn soviel Spass und Freude gehabt zu haben. Nebenbei, Stewie, wenn Du irgendwann mal diese Zeilen liest, "Bitte melde Dich". Und auch "Zappel" und "Rotkäppchen-Schwarzenegger" möchte ich hier nicht ausschließen, denn unsere nicht enden wollenden DOKO-Nächte waren das I-Tüpfelchen auf diesem Törn.

Summe: 291 sm

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Revier-Beschreibung


Der toskanische Archipel, das Seegebiet um Korsika und der Norden Sardiniens, sind ein im Sommer eher leicht zu besegelndes Revier. Wenige Untiefen, geringe Strömung, kaum Tide. Reger Fährverkehr nach Elba, Sardinien und Korsika - Schnellfähren.
Die Ankerbuchten sind genauso attraktiv wie das Hinterland, und Liebhaber der Landesküche kommen hier auf ihre Kosten - das gilt für alle drei Inseln. Ein besonderes Törnziel ist die Straße von Bonifacio mit dem Maddalena­Archipel und den Lavezzi-Inseln. Klassische Törns: von Elba (auch Punta Ala oder Cala Galera) über die vorgelagerten Inseln (Giglio, Gianutri, Capraia) nach Korsika. Wer viel Zeit hat, segelt über Nordost-Sardinien zurück; rund Korsika in zwei Wochen; eine Woche für Nordwest-Korsika. Beste Reisezeit: Frühjahr oder Herbst, sonst ist es voll, besonders im August. Dann sollte man in Marinas einen Tagesliegeplatz reservieren.
Segelbedingungen/Wetter:
Raue Bedingungen durch Mistral-Ausläufer an den Westküsten von Korsika und Sardinien und in der Straße von Bonifacio oder durch den Schirokko (Südwind). Wetterbericht: über VHF Kanal 68 vom Band oder lokale Station nach Ankündigung auf VHF 16. Auch am Schwarzen Brett im Hafen.
Häfen:
Alle Häfen gebührenpflichtig, 60 bis 100 Mark/Tag, und bei Schlechtwetter rappelvoll, da die wenigsten Buchten guten Schutz bieten (Preisbeispiel/August 2000: Porto Toga, Bastia: 310 Francs - rund 93 Mark - inklusive Wasser/Strom). Sardinien/Costa Smeralda: im Sommer sehr teuer, über 100 Mark, sehr preiswert in der Nebensaison. Buchten sind überwiegend Tagesankerplätze.
Einkaufen/Essen:
Italien ist günstiger als Korsika (Frankreich). Liegt Wasser nicht am Steg, kann das Auffüllen mehr kosten als der gute Hauswein (Vino de La casa) in der Trattoria. Grundversorgung überall perfekt. Die Restaurantpreise sind mit denen in Deutschland vergleichbar, gleiches gilt für Treibstoff. 45-Fuß-Charteryacht 5500 bis 8700 Mark/Woche (Ende April bis Ende August).
Sehenswürdigkeiten:
Korsika: das Hochgebirge, Jazzfestival in Calvi im Juni, Festival des Windes im Herbst, Maddalena-Archipel und Lavezzi-Inseln in derStraße von Bonifacio. Elba: Autotour zum Monte Cappane, Besuch der Bergdörfer.

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