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Yacht: | Dufour 38 | |
Name: | Llevant Deu | |
Besatzung: | Skipper/Navi: | Henning F. Afflerbach |
Bootsmann: | Ulrich Block | |
Crew: | Norbert Rüschenschmidt |
Entspannung und Nervenkitzel liegen beim Segeln bekanntlich nah beieinander. Das gilt besonders für die Balearen. Sie sind ein Sportplatz für Fahrtensegler, die noch Erfahrungen sammeln wollen, aber auch ein Revier, in dem stets Vorsicht geboten ist. Betonnung und Befeuerung sind gut, die meisten Häfen lassen sich problemlos bei Nacht anlaufen.
Wetter:
Regional sehr unterschiedliche Winde erschweren sichere Prognosen. Gerade im Sommer ist das Wetter geprägt von Hochdrucklagen und damit thermischen Einflüssen. Und die können einen leichten Gradientwind sowohl kräftig verstärken als auch aufheben. So ist es möglich, dass es in der großen Bucht von Palma mit 7 Beaufort weht und gleichzeitig im Norden der Insel windstill ist. Nur wenige der vielen Buchten sind bei allen Wetterlagen geschützt (z. B. Puerto Colom, Puerto de Soller). Stürmische Nordwinde durch Mistral-Ausbruch im Golf du Lion können sich bis Menorca und Mallorca auswirken, erst Ibiza ist davon weniger betroffen. Starker Südwind (Schirokko) kann auch im Sommer auftreten. Das "Inselradio" sendet in deutscher Sprache auf UKW 95,8 MHz um 18.00 und 18.33 Uhr (zum Mitschreiben).
Eines der Top-Charterreviere des Mittelmeers wegen der vielen Buchten (Calas) und kurzen Distanzen. Die meisten Charterschiffe liegen in Palma de Mallorca, es gibt aber viele andere Stützpunkte. Wer die Insel umrunden oder die Nachbarinseln Menorca und Ibiza besuchen möchte, sollte mindestens zehn Tage Zeit mitbringen. Die Monate März/April und Oktober/November sind gut für Sportliche mit etwas Risikobereitschaft, Mai und September ideal. Im Juli und August (sehr heiß) sind die Häfen meist überfüllt.
Häfen:
Auf Mallorca wird zwischen kommunalen und privaten Häfen (Club Nautico) unterschieden, häufig liegen sie innerhalb der gleichen Hafenanlage. Die Preise differieren sehr: kommunal ca. 7,5 EUR, privat ab 30 EUR (Porto Cristo) bis über 60 EUR (Cala D'Or). Man liegt mittelmeerüblich an Mourings.
Einkaufen/Essen:
Die Preise liegen in der gleichen Größenordnung wie in Deutschland, auch hier merkt man deutlich die angezogenen Preise, bedingt durch die EURO-Einführung.
Sehenswürdigkeiten:
Das hoch aufragende Iramuntana-Gebirge und sehenswerte Orte im Westen, im Ostteil der Insel einsam gelegene Klöster. Amusement zwischen Palma und Arenal, exzellentes Shopping in Palma — alles ist möglich.
Tips: Naturschutzgebiet Cabrera (nur mit Anmeldung); Menorca: die Städte Ciudadela und Mahon; Ibiza: die Hauptstadt und Espalmador bei Formentera.
Samstag, 01.06.2002
Anreise, Ankunft auf Mallorca, Marina Puerto Cristo, 17:30 Uhr.
Puerto Cristo: Dieser Fischer- und Yachthafen kann als bestens geschützt gegen Winde und Seegang bezeichent werden. Alle Versorgungsmöglichkeiten, Moorings vorhanden. Leider waren keine Duschen und Toiletten zu benutzen, man baut hier z. Zt. neu. Als Ferienort ist Porto Cristo nicht zu gebrauchen, demzufolge ist dort abends überhaupt kein Nachtleben.
In eigener Sache: Die Anreise klappte gut, und zwecks des ersten WM-Spiels der deutschen Mannschaft sind wir vom Flughafen erstmal zum Playa gefahren, um dort unser 8:0 gegen Saudi-Arabien zu bewundern. Gegen 17:30 Uhr waren wir dann in Porto Cristo, die Schiffsübergabe klappte reibungslos, und unser V/E-Offizier hat sofort gebunkert, was unser Aller Begeisterung erweckte. Später gingen wir Esssen, doch die Restaurants am Hafen taugen nicht viel, hohe Preise und wenig Gegenleistung.
Sonntag, 02.06.2002
Puerto Cristo nach Cala Ratjada
Log: 13,0 sm; Zeit: 11:15 Uhr ausgelaufen, 13:40 Uhr angelegt; Wind: 1-2; See: 1; Segel: 0; Himmel: 0/4
Cala Ratjada:
Der Fischerhafen dient im allgemeinen als Absprungort nach Menorca, denn Ciudadela ist nur 28 sm entfernt. An der Innenseite der Mole finden Yachten einen Liegeplatz am Kai längsseits im Päckchen. Man kann auch vor Anker an der Außenstelle der Tankstellenpier gehen. Bei südlichen Starkwinden unbrauchbar wegen enormen Schwell! Hafengebühren im zivilen Bereich (7,51 EUR), Strom und Wasser vorhanden, Toiletten sind ausgebaut.
In eigener Sache: Aufgrund des sehr wenigen Windes war Segeln nicht möglich, dafür hatten wir Zeit, Dingi zu fahren
und uns die Stadt näher anzuschauen. Die Qualität der Restaurants in Hafennähe ist ganz gut, auch der Tourirummel ist nicht so extrem wie in Cala Millor oder El Arenal, doch wer was sucht, wird auch fündig. Ganz gut gefiel es uns später noch im "Chevy".
Montag, 03.06.2002
Cala Ratjada nach Hafen Pollensa
Log: 24,4 sm; Zeit: 10:45 Uhr ausgelaufen, 15:30 Uhr angelegt; Wind: 1-5; See: 1-3; Segel: Ge; Himmel: 0/4
Hafen Pollensa: Der Real Club Nautico de Pollensa verfügt über 375 Plätze an Mooorings, von denen für Gäste ca. 75 freigehalten werden. Meist bekommt man nur einen Liegeplatz am Außenkai, wo z. T. starker Schwell ist. Lebhafter Touristenort mit reichhaltigen Angebot an Sport und Unterhaltung. Die alte Stadt liegt ca. 5 km landeinwärts am Fuße hoher Berge. Sie ist eine der sehenswertigsten Städte ganz Mallorcas: Römischen Ursprungs, es hat sich hier Vieles erhalten.
In eigener Sache: Zunächst sah es windmäßig wieder schlecht aus, doch gegen 12:30 frischte der Wind deutlich auf,
so daß wir noch einen Super-Segeltag bekamen. Mit achterlichem Wind und der Genua machten wir 7,5 kn, was uns alle begeisterte. Aufgrund der Tatsache, daß im Club Nautico nur wenige Plätze für Gastlieger bereitstehen, war es gut, daß wir dann recht früh am Außenkai angelegt haben, denn die Nachfolgenden mußten sich dann in die Bucht legen, die aber über Bojen/Moorings verfügt. Im Hafen selbst sind alle Plätze an Dauerlieger vergeben. Im Laufe des Abends konnte man bestimmt 80-100 Yachten beim Schwojen beobachten.
Pollensa ist voll in englischen Hand, wenn man in den anderen Häfen beobachten konnte, daß die Restaurants alle deutsche Reklametafeln hatten, war es hier umgekehrt. Das ändert nichts an der Tatsache, daß der Ort sehr schön ist, mit einem gepflegten Strand und einer schönen Promenade.
Dienstag, 04.06.2002
Hafen Pollensa nach Puerto de Alcudia
Log: 12,2 sm; Zeit: 11:20 Uhr ausgelaufen, 13:45 Uhr angelegt; Wind: 2-6; See: 2-3; Segel: 0; Himmel: 4/4
Puerto de Alcudia: Geräumiger Fischer- und Yachthafen im Nordwesten der Bucht von Alcudia, bei jeder Wetterlage anzusteuern. 728 Liegeplätze mit guten Versorgungsmöglichkeiten. Man meldet sich beim Hafenmeister an und läßt sich einen Liegeplatz (45 EUR) zuweisen.
In eigener Sache: Der einzig schlechte Segeltag, denn es regnete ganz ordentlich. Somit entschlossen wir uns, lediglich einen kurzen Schlag nach Alcudia zu machen, und das war eine gute Entscheidung, denn als wir im Hafen lagen, ging das Unwetter erst richtig los.
Zwischenzeitlich gab es noch kurze Aufregzbg, denn jemand htte eine Notrakete abgeschossen,
der einige Segler folgten (wir eingeschlossen). War aber Nichts!
Alcudia ist ähnlich wie Pollensa sehr gepflegt, auch hier sind überwiegend Engländer, direkt an Hafen sitzt man sehr schön in den reichlichen Bars, wo denn auch abends noch gute Stimmung herrscht.
Mittwoch, 05.06.2002
Alcudia nach Cala Radjada
Log: 20,0 sm; Zeit: 08:50 Uhr ausgelaufen, 12:20 Uhr angelegt; Wind: 5-6; See: 2-3; Segel: Ge; Himmel: 4/4
In eigener Sache: Wieder ein herrlicher Segeltag, und eigentlich hätte man weiterfahren müssen, doch da das 2. WM-Spiel
anstand, wollten wir pünktlich um 13:30 Uhr in Cala Radjada in der Kneipe mit der Großbildleinwand sitzen, die wir uns am Sonntag schon ausgeguckt hatten. Obwohl wir so früh ankamen, mußten wir im Päckchen festmachen. Nach 16:00 Uhr wird es grundsätzlich schwer, hier noch einen Platz zu bekommen, da die Hälfte des Gästekais mittlerweile für die Fähre nach Menorca reserviert ist, und für höchstens 25 Yachten Platz bleibt.
Donnerstag, 06.06.2002
Cala Radjada nach Cala d'Or
Log: 23,7 sm; Zeit: 10:15 Uhr ausgelaufen, 16:45 Uhr angelegt; Wind: 4-8; See: 2-4; Segel: Ge; Himmel: 0/4
Cala d'Or:
Anlegen in der Marina oder Ankern vorm Strand möglich, Landausflug in die Stadt mit ihren hübschen Geschäften und Lokalen ist empfehlenswert. Großes Fremdenverkehrszentrum, schönster Ferienort auf Mallorca.
In eigener Sache: Der Bootsmann war heute schlecht drauf, was aber vom V/E kompensiert wurde.
In Boen hatten wir 8 WS, obwohl mal wieder nur 4-5 angekündigt waren. Aber diese Vorhersage hatten wir ja jeden Tag. Trotzdem war es ein toller Tag, ein bischen kabbelig, aber sonnig und warm.
In Cala d'Or gab es dann den Schreck des Törns, denn 60 EUR für eine Nacht erschien uns doch sehr abgezockt. Dafür ist die Marina erste Sahne, und das entschädigt dann doch ein bischen. Abends noch kurz im Smuggler's Inn gewesen, Sammy und Uli werden sich erinnern (siehe Mallorca Törn 1998).
Freitag, 07.06.2001
Cala d'Or nach Puerto Cristo
Log: 13,9 sm; Zeit: 11:20 Uhr ausgelaufen, 15:05 Uhr angelegt; Wind: 1-2; See: 1; Segel: 0; Himmel: 0/4
Puerto Cristo: siehe oben
In eigener Sache: Der zweite Tag dieses Törns unter Motor, obwohl wir doch "Rasmus" immer bedacht hatten. Nun gut, unterm Strich haben wir doch weitestgehend schön gesegelt, und die Mannschaft war sehr zufrieden mit dem Törn. Und auch die Worte des Törn sollen hier nicht unerwähnt bleiben: "Du Verstehen" und "Ich Ascheberg".
Die Schiffsübergabe verlief völlig reibungslos, Francesque war in 20 min durch, so daß wir dann "Frei" hatten. Zuvor mußten wir noch 1 h an der Tankstelle in Porto Cristio warten, denn die öffnen erst um 15:00 Uhr.
Abends haben wir uns dann noch mit Sabina und Boris getroffen, Captains Dinner durchgeführt und noch ein bischen den Törn aufbereitet.
Summe: 107,2 sm
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Kartenausschnitt von D 676 |
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Kartenausschnitt von D 676 |
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Hier noch ein paar Links meiner Auswahl, zu "Mallorca + Segeln" bekommt man mehrere tausend Links angeboten.
Sailors World - Segeln im Mittelmeer | Yacht.de | Inselradio.de | die-jungingers.de |